Wie Bloggen funktionieren sollte

Wie Bloggen funktionieren sollte

Heute bin ich mal fachfremd unterwegs. Auf dem Affenblog fand ich via Twitter einen sehr schön geschriebenen und wirklich lesenswerten Artikel unter dem Titel

5 fundamentale Fehler, die deutschen Bloggern den Erfolg kosten

Der Artikel ist nicht nur lesenswert, weil er Sinn und Zweck des Bloggens als solches darstellt und die wichtigsten Erfolgsrezepte für erfolgreiches bloggen vermittelt, sondern auch, weil er eine Kurzform dessen darstellt, was man als Blog-Netikette bezeichnen könnte.

Ob es wie von – Vladislav geschrieben – ein deutsches Phänomen ist, dass Blogger teilweise eher autistisch veranlagt sind, und viele den Sinn des bloggens vor allem darin sehen, die eigenen Meinungen oder das eigene Produkt in den Vordergrund zu stellen, kann ich nicht beurteilen. Aber an der Sache ändert das gar nichts: bloggen heisst in erster Linie, Mehrwert für Leser zu schaffen, interessantes, unterhaltsames oder lehrreiches zu einem Thema zusammen zu tragen und eine Anlaufstelle für weiterführende Informationen zu werden.

Das Corporate Blog als reiner Werbekanal funktioniert nicht auf Dauer. Niemand will immer wiederkommen auf ein Firmen-Blog, um sich die neuesten Werbespots oder langweilige Whitepaper herunterzuladen, wenn sie nicht einen echten Mehrwert bringen.

Ein Blog lebt vom Austausch zwischen Autor und Lesern, zwische Bloggern mit ähnlichen Interessen und von Diskussionen und Links zu weiteren Blogs. Wer sein Blog als Traffic-Senke ansieht, hat das Konzept des Bloggens nicht verstanden. Blogs sind Wegweiser und Raststationen auf der Reise durch ein weites Netz aus Informationen zu allen erdenklichen Themen. Man führt Leser zu interessanten Informationen und erarbeitet sich auch dadurch einen Ruf als lohnenswerte Anlaufstelle.

Leider erlebe ich das auch immer wieder, dass Blogger, bei denen ich kommentiere, jeden Link oder Backlink aus den Kommentaren revidieren, aber den Kommentar dennoch veröffentlichen, weil er ihnen als sinnvolles Schmuckwerk für ihr Blog erscheint. Ich rede jetzt nicht von Artikeln, die Werbung für Kontolino! machen sollen, sondern von Diskussionsbeiträgen zu Themen im Kontext der Buchhaltung oder der Steuern. Da wird mein Input gerne genommen, ein Link auf einen unserer Artikel oder unsere Webseite aber eben mal schnell herausgelöscht.

Dazu kann ich nur sagen: das ist nicht nur unfair, sondern kontraproduktiv. Ich werde auf diesen Blogs nicht mehr kommentieren, keinen Beitrag mehr leisten und sicher auch mit weniger Lust oder eben gar nichts mehr dort lesen oder gar verlinken. Damit tun wir uns gegenseitig keinen Gefallen und machen das Medium Blog kaputt. So einfach ist das.